Digitale Vorsätze für das Jahr 2019

Sobald die Weihnachtszeit überstanden ist geht es zum Jahreswechsel direkt mit den guten Vorsätzen weiter. Jene Vorsätze, mit denen wir so wunderbar einfach unsere Motivation zeigen können. Letztendlich möchten wir  bisher „schlechtes“ Verhalten in der Zukunft „verbessern“. Das Aufstellen dieser Zielvereinbarung zum Neujahr ist mindestens so weit verbreitet und anerkannt wie das schnelle Verwerfen dieser Vorhaben (das Verwerfen der guten Vorsätze gehört ja fast schon dazu). Um den guten Zweck und schlaue Intention von diesem Ritual wieder aufzufrischen bedarf es natürlich eines neuen Vorsatzes. Ich möchte dieses Jahr allen die digitalen Vorsätze ans Herz legen. Kein gut oder schlecht, sondern relevant.

Die Notwendigkeit von digitalen Vorsätzen

Digitale Kompetenzen sind notwendiger denn je, außerhalb Deutschlands ist zum Teil diese sogenannte Zukunft schon im großen Stil im Einsatz. Das wissen wir, weil es in der Zeitung steht. Unser Potential haben wir aber noch lange nicht ausgeschöpft. Mit digitalen Vorsätzen können wir unser bisheriges Verhalten mit technologischem Fortschritt im Alltag im neuen Jahr „verbessern“.

2019 kann sich auf beruflicher Ebene niemand mehr der Digitalisierung entziehen. Viel einfacher kann diese Entwicklung vonstattengehen, wenn wir auch persönlich von der technologisierten Zukunft überzeugt sind. Diese Vorsätze können banal sein und müssen nicht direkt die Programmierung einer eigenen KI beinhalten. Auch die Nutzung von Speech-to-Text Software (z.B. Notizen per Sprache transkribieren lassen) kann ein sehr guter digitaler Vorsatz sein. Wenn der Weg in die digitale Zukunft einfacher wäre, wären auch die Folgen und Potentiale dieser Entwicklung nicht so extrem und tiefgreifend. 

Die folgenden Vorsätze sollen als Empfehlung dienen, damit sich jeder ganz persönlich auf die digitale Zukunft vorbereiten und sich immer wieder neu herausfordern kann.

Warum das so wichtig ist? Wenn jeder zehnte auch nur einen digitalen Vorsatz in die Tat umsetzen würde, hätten wir in 2019 über 8.000.000 neue digitale Kompetenzen in Deutschland. Wie würde man dann über den technologischen Kompetenzmangel in der Bundesrepublik denken?

Mehr einfach machen

Der erste Vorsatz ist ebenso einfach im Lesen wie anspruchsvoll in der Umsetzung: Einfach machen, statt nur darüber zu sprechen. Damit ist nicht gemeint, alles blind umzusetzen – dennoch verschließen wir uns bisher zu oft bei der Umsetzung der Digitalisierung aufgrund von Bedenken zu Themen, die wir noch gar nicht ganz verstanden haben.

Nehmen wir die sogenannten Start-Ups als Beispiel – dort werden Dinge einfach gemacht. Selbstverständlich haben auch diese im Vorfeld lang und breit über ihre Vorhaben und Ziele gesprochen, in den meisten Fällen allerdings auch durchgehend einfach gemacht – in Form von Prototypen. Jetzt kann man dagegenhalten, dass viele dieser Firmen neben gutem Marketing, ein paar in Szene gesetzten Prototypen und viel Aufsehen durch Investitionsrunden in Wirklichkeit nur wenig auf die Beine gestellt haben. Das mag sein, aber trotzdem war es ein Start-Up wie Uber, das den seit Jahren etablierten Taximarkt aufmischt. Oder  N26 & Co, die die seit noch längerer Zeit bestehende Finanzbranche auf Trab hält. Wir können uns von denen ruhig ein bisschen was abschauen.

Mehr (Technologien) ausprobieren und erleben

Der zweite Vorsatz geht mit dem ersten einher und ist eine Präzisierung des Neugierig-Seins. Die grundsätzliche Herausforderung beim „Ausprobieren“ wäre einen eigenen Beitrag wert. Wir könnten damit anfangen MEHR Technologien auszuprobieren. Denn wirklich verstehen kann nur, wer auch erlebt hat. Anders lassen sich die weitreichenden Veränderungen, die mit dieser (auch industriellen) digitalen Revolution einhergehen, nicht begreifen. Ausprobieren ist das beste Mittel gegen die Angst.

Auf 1m2 in unendliche (virtuelle) Welten eintauchen.

Erinnern Sie sich einfach bei der nächsten Begegnung mit einem Roboter, einer VR-Brille oder Alexa an diese Worte. Fragen Sie doch mal Ungewöhnliches. Oder geben sich einen Ruck und springen von der imaginären Planke und erschrecken sich (vor anderen). Der gewohnte Abwehrmechanismus vor Neuem sollte überwunden werden. Im Notfall erinnern Sie sich an das Mantra: „Augen zu und durch“. Danach wird jeder das digitale Gegenüber, mögliche Herausforderungen für Mitarbeiter und echte Potentiale beim Einsatz neuer Technologien besser verstehen und anwenden können. Das verspreche ich Ihnen.

Mehr Selbstbewusstsein und Lust auf Zukunft

Wie oft war in letzter Zeit zu lesen, dass Deutschland dieses angebliche Wettrennen in der Digitalisierung im Vergleich zu China und den USA schon längst verloren habe. Gönnen wir uns einen kurzen Moment des Nachdenkens. Sprechen wir nicht durchgehend von der hyperdynamischen Entwicklung? Dass doch gerade jetzt noch  nicht klar ist, worauf es in der Zukunft ankommt? Wer ein etwaiges Wettrennen gewinnt, entscheidet sich nach Abpfiff. Wenn schon Wettrennen, dann auch richtig. Und an Abpfiff ist noch lange nicht zu denken. Wir haben einen großen Vorsprung aufzuholen, aber als Europäer eine ebenso große Chance am Ende neben und nicht hinter den USA und China zu agieren. Das Motto lautet: Respekt statt Angst haben. 

Um unsere Vorsätze im neuen Jahr umsetzen zu können, sollten wir immer wieder mutig sein und uns selbst „zwingen“ neue Technologien auszuprobieren. Dafür muss man nicht einmal vollständig von dieser durchdigitalisierten Welt von (über)morgen überzeugt sein. Zweifel sind ok. Die beste Hilfe liefert das eigene Erleben dieser sogenannten Zukunft, d.h. der eingesetzten neuen Technologien. Uns neuen bzw. bisher unbeachteten Themen widmen, als wären wir Kinder. Technologien können auch helfen zu verstehen, was lebenslanges Lernen bedeutet. Ein weiterer Punkt, der uns erwarten und fordern wird. Aber das schieben wir uns für nächstes Jahr an dieser Stelle auf.

Ich freue mich auf Ihre Meinung, Anregungen und Kritik.